Einstandspreisberechnung pro Artikel & Lagerort & Variante

Hallo zusammen

Hat jemand Erfahrung mit der oben genannten Einstellung im Feld "Einst.-Pr.(durchschn.)Ber.-Art" (engl. Average Cost Calc. Type) in der "Lager Einrichtung"?

Die Anforderung ist, dass z.B. Gratislieferungen den Einstandspreis eines Artikels nicht beeinflussen. Und daher die Idee, diese Einstellung zu nutzen. Jedoch wird das auf die EP-Berechnung keinen Einfluss haben. Erst durch die Regulierung wird der korrekte EP auf einen gebuchten Auftrag übernommen. Ist das korrekt?

Inwiefern hat diese Einstellung Auswirkungen auf die EP-Berechnung?

Vielen Dank für eure Antworten.

Gruss
J

Herzlich Willkommen im Forum!

Das Feld dient dazu, bei Lagerhaltungsdaten eine getrennte Berechnung des EP -Durchschnitts für Lagerort und/oder Variante zu ermöglichen. Siehe hier bzw. hier.
Für Gratislieferungen (Naturalrabatt) kann man das nutzen, wenn man die immer in und aus einem separatem Lager bucht. Das hatten wir als ähnliches Thema für Konsi/Kanban.

Meist wird der Gratisartikel aber eher mit den anderen Artikeln der Lieferung verrechnet und reduziert deren EP vor der Einbuchung. Das kann man ggf. auch programmieren.
Alternativ kann man den Gratisartikel trotz des EK 0 auch ganz normal voll bewerten , siehe hier.

...durch die Regulierung wird der korrekte EP auf einen gebuchten Auftrag übernommen. Ist das korrekt?

In einem Auftrag wird nichts reguliert. In den gebuchten Rechnungen kann man im Kopf die Auswirkung der Regulierung sehen, die EP in den Zeilen sind aber unreguliert. Auf Artikel-/Wertpostenebene sieht man dann die regulierten Werte pro Zeile.

Hallo Kai

vielen Dank für deine Antwort!

Genau so ist es, Musterartikel werden in ein Musterlager ein- und ausgebucht. Muss ich dann aber zwingend diese Einstellung nutzen? Lagerhaltungsdaten werden keine geführt. Die Anforderung ist eigentlich, dass die Ware im Musterlager immer einen Wert von 0 hat.

Danke und Gruss
J.

Wenn die Artikel unter einer Nummer laufen, werden die durchschnittlichen Einstandspreise auf der Artikelkarte nicht stimmen. Das ist nun mal ein Durchschnitt aus allen Lagerbewegungen. Nur mit Lagerhaltungsdaten kann man bei Bedarf den differenzierten Durchschnitt sehen bzw. das System diesen bei der Bewertung verwenden.

Bei Lagerabgangsmethode FIFO würde die konkrete Bewertung der einzelnen negativen Artikelposten (= Abverkäufe der Normalware) trotzdem stimmen, wenn die Musterartikel ein eigenes Lager haben. Das Problem sind dann aber Inventuren mit Plusdifferenzen (dann kommt wieder der falsche Durchschnitt zum Tragen) und auch Gutschriften, wenn ohne Einstandspreis-Rückverfolgung gebucht wird.

Wenn die Musterartikel eine eigene Artikelnummer bekommen hat man da keine Probleme. Falls die Ware einen Strichcode hat, der bei Verarbeitung gescannt wird, diesen dann mit einem hauseigenen überkleben. Falls die Muster ohne Wert geführt werden sollen, ins Feld "Ohne Lagerbewertung" ein Häkchen setzen. Dann sind die immer wertlos, auch dann, wenn ein Einkaufspreis bei der Bestellung eingegeben wurde.

Hallo Kai

danke für deine Erklärungen. Hoffe, nun endlich begriffen zu haben.

Ohne Lagerhaltungsdaten macht also diese Einstellung keinen Sinn?
Die Musterartikel haben nicht eine eigene Nummer, d.h. Artikel xy ist mit 200 stk an Lager. Dann werden z.B. 10 Stk als Musterartikel ins Musterlager umgelagert, damit diese an Kunden als Muster verschickt werden können.


Gruss
J

Ohne Lagerhaltungsdaten macht also diese Einstellung keinen Sinn?
Die Musterartikel haben nicht eine eigene Nummer, d.h. Artikel xy ist mit 200 stk an Lager. Dann werden z.B. 10 Stk als Musterartikel ins Musterlager umgelagert, damit diese an Kunden als Muster verschickt werden können.

Ohne Lagerhaltungsdaten keine Chance. Wenn die Ware schon normal eingebucht wurde, umlagern und dann wie hier beschrieben die komplette Zugangsmenge über ein Neubewertungsbuchblatt im Musterlager abwerten.