[Gelöst] NAV 5.0 im Einsatz an 4 Standorten

24. April 2008 16:28

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier im Forum, und da ich keine explizite Stelle für eine Vorstellung finden konnte, schreibe ich hier einfach mal ein wenig:
Ich bin Programmierer seit rund 20 Jahren (COBOL, C#). In den ersten ca. 12-13 Jahren nur im Bereich Fibu, in den letzten Jahren auch im Bereich Lohn & Gehalt. Jetzt setzen wir hier auch Navision ein und ich wurde auserkoren als einer der Programmierer und technischen Supporter und Installateure für Navision 5.0. Dies mal vorneweg.

Ich habe aber auch gleich eine Frage. Kurze Beschreibung des Ziels: 4 Standorte sollen gleichzeitig und in RealTime auf EINE gemeinsame SQL Server 2005 Datenbank per NAV 5.0 Client zugreifen. Die Standorte liegen verstreut über Deutschland und sind per VPN miteinander verbunden. Der Server mit der Datenkbank soll nur an einem Standort vorhanden sein.

Kann man dies mit Navision "vernünftig" abbilden? Sprich: performant! Wenn ja, was muss man beachten bzw. wie würdet ihr das angehen? Oder muss man hier Abstriche machen bzw. Kompromisse eingehen? Wenn ja, welche?

Viele Grüße
Peter
Zuletzt geändert von Turm am 5. Mai 2008 09:59, insgesamt 1-mal geändert.

25. April 2008 09:27

Hallo Peter,

über einen Terminalserver (z.B. Citrix) können die drei Filial-Standorte and den Hauptstandort verbunden werden.

Viele Grüße
MrBurns

25. April 2008 10:52

Wir betreuen auch etliche Anwender , die sogar an einem Standort mit Terminalserver arbeiten . Das erleichtert die Administration, weil nicht jeder Arbeitsplatz-PC mit den Programmen versorgt werden muss. Manchmal laufen die z.B. auch unter Linux und können so trotzdem mit NAV arbeiten.

25. April 2008 11:46

Über TS/Citrix kein Problem. Haben selbiges Konzept international im Einsatz (da gibt es allerdings noch ein paar nette Extras zu bedenken).

28. April 2008 12:15

Über Citrix-Terminal-Server funktioniert es super. Wir machen es auch so. :-)

Gruß Tom

28. April 2008 12:26

Haben selbiges Konzept international im Einsatz (da gibt es allerdings noch ein paar nette Extras zu bedenken).


Was sind denn da die Extras ?
Wir werden in Kürze mit dem selben Konzept UK auf unserer DB in Deutschland arbeiten lassen.

28. April 2008 13:16

Nun wie soll das Konstrukt denn aussehen? 1 DE Datenbank und eine UK? Hierbei würden die Codepages in einem Segment liegen (Latin1). Bei double-byte Sprachen sieht es anders aus.

28. April 2008 14:12

Mehrere Mandanten auf einer DB in D und ein Mandant für UK ebenfalls auf der gleichen DB. Codepage und Objekte bereiten mir hierbei keine Probleme. Aber Du hast mit den Extras Recht wenn wir über kyrillisch o.ä. nachdenken würden.

28. April 2008 14:37

Mehrere Mandanten nach Local GAAP(verschiedene Landesversionen) in einer DB sind allerdings fraglich. Ich kenne diese Ansätze auch noch von früher. Die sind allerdings alle irgendwann gnadenlos gegen die Wand gefahren (empfehle hier die Kombination aus indische Objekte in deutsche Version mit ein wenig inoffiziell koreanisch und brasilianisch als totalen Overkill). Solange noch die Möglichkeit besteht sollte auf Multisite Lizenzen umgestiegen und eigenständige, zertifizierte Versionen genutzt werden. Alles andere ist ein Tod auf Raten...

28. April 2008 15:02

mmmmmm :-?

Da muss ich mal 'n Augenblick länger drüber nachdenken. Mir sind die Konsequenzen bzgl. Konsolidierung und gemeinsamen Stammdaten noch nicht klar. Wie realisiert man so etwas bei getrennten DB's.

28. April 2008 15:30

Tja das kenne ich... Kostet einiges an Überlegungen. Die Antwort ist nicht ganz trivial, da spielt die Größenordnung der Unternehmung eine große Rolle. Beispielsweise könnte eine kleine Unternehmung (ohne MDM, Middelware a la BizTalk/Netwaver, CRM etc.) Stammdaten und Konsolidierung so lösen:

Land 1 mit operativer DB z.B. DE
Land 2 mit operativer DB z.B. IT
Konsolidierung/Stammdaten auf DB 3 (W1)

Damit wäre eine Lösung auch über den Navision Client machbar. Gibt zwar schönere Lösungen, ist aber finanzierbar.
Generell gilt aber beim SQL Server, dass getrennte DB's kein Problem darstellen.

29. April 2008 08:31

defiant701 hat geschrieben:.
Generell gilt aber beim SQL Server, dass getrennte DB's kein Problem darstellen.


--> Es ist aber zu beachten, dass zusätzliche NAV-Lizenzen bei Verwendung von mehreren Datenbanken fällig sind.

Man kann unterschiedliche gesetzliche oder mandantenspezifische Anpassungen im Code einfach lösen, wenn wann im Code auf ein neues Feld zB.. Mandantencode in der Firmeneinrichtung abfragt.

Der Wartungsaufwand der Objekte bei mehreren Datenbanken ist natürlich auch nicht zu vernachlässigen.

mfG
Jürgen

29. April 2008 08:59

Ich kenne Konstellationen für Multisitelizenzen, bei denen nur die operativen DB's eigene Lizenzen haben, die Konsolidierung hingegen nicht.
Was Anpassungen im Code angeht, so lassen die sich einfach lösen, aber der Wartungsaufwand sprengt hier die Grenzen. Für jede Landesversion müssen die Hotfixes implementiert werden, um Wirtschaftsprüfern und Finanzbehörden genüge zu tun. Programmiertechnisch weniger ein Problem, fachlich allerdings schon. Für Eigenleistungen gelten die von Microsoft herausgegeben Zertifizierungen auch nicht.

29. April 2008 21:20

Hallo Peter,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass Navision über mehrere Standorte hinweg mit Zugriff auf einen Server performant ist.

Pauschal gilt das aber nicht für alle Umgebungen !

Ich spreche von einer Navision 2.0 Installation mit 70 User, davon 20-30 User mit 64k Standleitungen per Citrix auf den Navision Server zugegriffen haben. Allerdings nicht 20 User über eine 64k Leitung, sondern max. 10 User pro Leitung. Die DB-Größe war damals 10 GB. Augrund der verwendeten Technik kann man sehen, dass dies noch um die Jahrtausendwende war.

Setzt man aber zum Einen die bessere Leitungstechnik/VPN der umfangreicheren Funktionalität von NAV 5.0 SP 1 gegen, und zum Zweiten die sehr guten Möglichkeiten der SQL-Performance-Optimierung im Vergleich zu der damals in Navision 2.0 Native, dann sollte das möglich sein.

Ob man heute noch Vorteile bei Citrix gegenüber dem normalen MS Terminalserver hat, mag ich bezweifeln. Das RDP Protokoll ist mittlerweile bestimmt genauso performant wie das ICA von Citrix.

Meine Meinung zu mehreren Mandanten in einer Datenbank ist, dass es durchaus Vorteile hat, da Tabellen mandantenübergreifend eingestellt werden können (Property "DataPerCompany" in der Tabelle).
Dies bietet sich zum Beispiel bei Kontakten, Debitoren, Kredioren an.
Vorsicht ist aber bei Artikel geboten, wenn
- mit Preisen auf der Artikelkarte
und
- mit unterschiedlichen Mandantenwährungen in den einzelnen Mandanten
gearbeitet wird.
Ansonsten habe ich durchweg positive Erfahrungen mit mandantenübergreifenden Tabellen.

Bez. der Gesetzmäßigkeiten von DE und UK sind wohl beide Fälle abzubilden. Hier kommt man um Programmierung nicht herum.

Bez. Codepages sind schon einige Einträge geschrieben worden.

Wolfgang

30. April 2008 16:17

@all
Danke für die Infos!

Wünsche schönen Vatertag/Maigang/Tanz in den Mai etc. :lol:
Peter