Stücklistenbuchblatt und Lagerwert

Hallöle Comunity,

Ich habe bei einem Kunden folgendes Problem: Der Kunde verkauft Set-Artikel, dies bilden wir in Nav mit Hilfe der "Verkaufsstückliste" ab. Mit dem Stücklistenbuchblatt werden dann immer die Sets zusammengestellt. Soweit funktioniert das auch ganz gut, doch betrachtet man den Lagerwert, gibt es da ein kleines Problem: Der Lagerwert des zugebuchten Setartikels ist meist höher als der Lagerwert der abgebuchten Komponenten. Folgendes habe ich dazu noch heraus gefunden: Bei unserem Kunden wird die Lagerregulierung "Immer" ausgeführt, also immer sofort wenn eine Lagerbewegung stattfinden. So auch beim abbuchen der Komponenten. Der Wert des zugebuchten Setartikels entspricht aber der Summe der Komponenten ohne Regulierung. Es scheint so, als würde erst der Wert des Zugangs berechnet, und erst dann die Abgänge reguliert. Vielleicht kann mir da irgenjemand einen Tip zu geben, sonst wird daraus wieder so eine "Stecknadel im Heuhaufen"-Aufgabe.

Viele Grüße aus Würzburg,

Christian

Need Help
Ich weiss, ist mehr ne Anwendungsfrage als ne Programmierungsfrage, aber... Kowa mit sowas kennst Du dich doch meistens aus...

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Ich weiss, ist mehr ne Anwendungsfrage als ne Programmierungsfrage, aber... Kowa mit sowas kennst Du dich doch meistens aus...

Ein Verkaufsstücklistenmodul gehört nicht zum hiesigen Standard. Die gibt es als "Kitting" z.B in den US oder französischen Versionen. Ist die von da übernommen worden?

Nee, das ist doch Standard ... Das legt man unter Artikel -> Stückliste -> Stückliste an, und kann die Stückliste dann entweder direkt im Auftrag auflösen, oder mit Hilfe des Stücklisten-Buchblatts buchen.
Das ist absoluter Nav Standard, das hat Michael Schumacher z.B. auch in diesem Thread erklärt: http://www.msdynamics.de/viewtopic.php?f=7&t=4641&hilit=St%C3%BCcklistenbuchblatt

Stücklisten und Fertigungsstücklisten sind Standard, Verkaufsstücklisten aber nicht. Das sind spontane und/oder wechselnde Zusammenstellungen, die direkt im Auftrag erfolgen können und für die ggf. ein Setpreis vorgegeben wird. Sehr komplex, nicht umsonst hat mein Kollege vor einiger Zeit mehrere Manntage daran programmiert, so etwas sauber abzubilden.

Beschreibe doch anhand von Beispielartikeln mit konkreten Werten und deren Lagerabgangsmethoden, was da gebucht wird.

...Bei unserem Kunden wird die Lagerregulierung "Immer" ausgeführt, also immer sofort wenn eine Lagerbewegung stattfinden. So auch beim abbuchen der Komponenten.

Als kleine Info am Rande (helfen kann ich nicht wirklich, da habe ich glaube ich mehr "gefährliches Halbwissen"):
Der Artikelposten (Wertposten) wird aber nur reguliert, wenn auch die entsprechende EK-Rechnung des Artikels (-Posten) gebucht wurde.
Da dieses i.d.R. mit einem Zeitverzug geschieht, kann es zu Differenzen kommen! (Allerdings sollte es nach dem Buchen und Regulieren keine Differenzenzen mehr geben!)

Evtl. kommst du auf einer Testdatenbank hinter das Problem, in dem du die Buchungen dort nachstellst?!

...aber... Kowa mit sowas kennst Du dich doch meistens aus...

Das war auch mein erster Gedanke...

Im Anhang ist die engl. Kundendoku, wie Kitting (Verkaufsets/Verkaufsstückliste) ab Version 5 im US-Standard realisiert ist.

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Das ist ja interessant, das war mir neu dass es noch eine dritte Art von Stücklisten in anderen Länderversionen gibt. Wir nutzen aber die ganz normale Stückliste (nicht Produktion) aus dem Standard. Ich muss leider gleich weg, (mach heute meine NAV 2009 Solution Developer Prüfung ) aber ich kann nachher oder spätestens morgen nochmal ein Beispiel für das Problem geben. Wäre nett, wenn ihr euch das mal anschauen könnt.

Bis dann,.

Pass mit 94%
So, zu meinem Beispiel: Mal angenommen ich habe einen Artikel A, der hat eine ganz einfache Stückliste, er besteht nämlich nur aus 2 Stück von Artikel B. Bis jetzt hat weder A noch B lagerbestand. Jetzt kaufe ich 1 x B für 5 Euro, ein weiteres B für 10 Euro, und ein weiteres B für 15 Euro. Damit habe ich einen durchschnittlichen Einstandspreis von 10 Euro am Lager. Wenn ich jetzt einen Artikel A mit Hilfe des Stücklistenbuchblatts produziere, dann werden mir 2 von den 3 B-Artikeln verbraucht. Diese werden korrekt nach Fifo abgebucht: es wird der für 5 und der für 10 Euro entnommen, zurück bleibt der für 15 Euro. Soweit alles richtig, aber der eine Artikel A, der mir zugebucht wird, hat aber nicht 15 Euro als Einstandspreis sondern 10. Ich habe also 2 Artikel im Wert von 15 Euro entnommen, und darus einen im Wert von 10 Euro zusammengebastelt...
Es ist ja normal, dass erstmal alle Artikel für 10 Euro rausgehen, und die Lagerregulierung korrigiert das dann. Die korrigiert aber nur die Abgänge und nicht den Zugang.

Pass mit 94%

Das ist ja noch mal gutgegangen, ab 95% darf man hier keine Fragen mehr stellen, sondern nur noch beantworten.

Zu deinem Beispiel : Die Angabe Lagerabgangsmethode fehlt noch (ich habe das mal mit FIFO getestet, da wird der Artikel A mit 20 EUR über das Stüli-Buchblatt zugebucht), aber die einfache Stückliste ist da bewertungstechnisch überfordert. Das klappt nur mit einer Fertigungsstückliste. Die US-Kitting-Erweiterung basiert auch auf dieser, erweitert aber den Anwendungsbereich in den Verkaufsprozess. Der Artikel A kann dann direkt im Auftrag eingegeben werden und Zugang und Verkauf werden in deinem Beispiel dann korrekt mit 15 EUR bewertet.
Genau den gleichen Effekt einer Lagerwerterhöhung hätte man übrigens auch, wenn man Artikel B nach den 3 Einkäufen umlagern würde und dabei Abgang und Zugang verwenden würde anstatt die Postenart Umlagerung zu nutzen. Der Zugang ist dann im neuen Lager zu hoch bewertet und dabei bleibt es dann auch, falls man den nicht über ein Neubewertungsbuchblatt neu bewertet. Da die Einstandspreise in deinem Beispiel um 200% schwanken, tritt der Effekt hier relativ stark in Erscheinung.

Hey Kowa,

Vielen Dank für deine Bemühungen, dann habe ich aber grundsätzlich nichts falsch gemacht. Leider ist das einer unserer wenigen Entrepreneur Kunden, da kann man weder auf Produktion, noch auf Kitting ausweichen. Ich glaube ich werde versuchen die Stückliste automatisch mit Hilfe eines Artikelbuchblattes zu verarbeiten. Oder evtl den entstandenen Posten automatisch nachbewerten... Alles nicht so toll, aber einen Tod muss ich wohl sterben, wenn unser Kunde genaue Lagerwerte will.

Gruß Christian

Wenn man den Zugang nicht mit dem aktuellen Durchschnitt, sondern mit dem konkreten Wert der abgebuchten Posten bewertet, steht man auf jeden Fall besser da. Das sollte für die meisten Fälle reichen. Wenn allerdings die Einkäufe der Komponenten noch nicht fakturiert wurden, wenn der Stücklistenartikel zugebucht wird, dann ist dieser konkrete Wert noch gar nicht bekannt, und dann kann man ersatzweise nur mit dem erwarteten Einstandspreis arbeiten (der bei neuen Artikeln je nach Stammdatenpflege auch 0 sein kann). Das bleibt immer eine undichte Stelle. Nach der Faktura müsste man dazu über mehrere Stufen durch die Artikelposten hangeln um den Zugang endgültig zu bewerten. Ab da setzt dann wieder die Lagerregulierung an, um den Wareneinsatz des Verkaufs umzubewerten.

Ja, guter Hinweis, ist eigentlich logisch. Das regelt ja normalerweise auch die Lagerregulierung. Aber da hörts dann auf, das mach ich dann auch nichtmehr von Hand. Aber das kann man ja dazu sagen, oder verhindern dass nicht fakturierte Posten verwendet werden können. Das bekomm ich schon irgendwie hin. Blöd ist nur, dass überhaupt so ein Aufwand nötig ist.

Obwohl es in der deutschen bzw. DACH-Versionen gar nicht vorhanden ist, gibt es über Kits ein deutsches Datenblatt. Ist das jetzt Service oder Etikettenschwindel ?

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Ja, das ist ja echt lustig, na wenigstens stammen die Screenshots nicht aus einer deutschen Version, sonst wäre ich mir echt nicht mehr so sicher gewesen obs die nicht doch irgendwo gibt

Ja, das ist ja echt lustig, na wenigstens stammen die Screenshots nicht aus einer deutschen Version, sonst wäre ich mir echt nicht mehr so sicher gewesen obs die nicht doch irgendwo gibt

Aus gut unterrichteten Kreisen war zu vernehmen, dass die vermeidbaren Unterschiede zwischen den Länderversionen geringer werden sollen, in der nächsten Version "7" darf man wohl damit rechnen, das u.a. Kitting auch in der DACH-Version verfügbar ist.

Ja, das ist ja echt lustig, na wenigstens stammen die Screenshots nicht aus einer deutschen Version, sonst wäre ich mir echt nicht mehr so sicher gewesen obs die nicht doch irgendwo gibt

Aus gut unterrichteten Kreisen war zu vernehmen, dass die vermeidbaren Unterschiede zwischen den Länderversionen geringer werden sollen, in der nächsten Version "7" darf man wohl damit rechnen, das u.a. Kitting auch in der DACH-Version verfügbar ist.

Wurde in der Funktionalität noch erweitert und kommt in NAV 2013 unter dem Namen "Assembly".

in der nächsten Version "7" darf man wohl damit rechnen, das u.a. Kitting auch in der DACH-Version verfügbar ist.

Wurde in der Funktionalität noch erweitert und kommt in NAV 2013 unter dem Namen "Assembly".

Die Unterschiede zwischen Kitting und Assembly werden in diesem MSDN-Artikel gegenübergestellt
Assembly Management: Functional Differences