NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 11:14

Hallo liebe NAV Gemeinde!

Ich bin schon seit längerem hier im Forum am mitlesen. Heute habe ich mich entschlossen selbst an dieser Community teilzunehmen. Ich benötige nämlich etwas Rat was unser NAV in der Produktion angeht. Denn ich habe die Befürchtung, dass aufgrund meiner Erfahrungen im ERP Umfeld Eure Meinung anders ausfällt als die unseres NAV Beraters.

Zum Thema:

Wir sind eine Unternehmensgruppe mit aktuell ungefähr 130 Navision Arbeitsplätzen. Von diesen 130 Arbeitsplätzen sind ~35 in einem Subunternehmen angegliedert. Das Mutterunternehmen ist ein Handel und Projektdienstleister. Das Subunternehmen ist ein "Multiunternehmen": Es vereint als eigener Mandant in NAV Produktion und Service in den Bereichen Edelstahlfertigung (Produktion), Kältebau (teilw. Produktion), Elektro (Reparatur), Dienstleistungen (Service) und Montage (Service).

Vom NAV gibt es für den Service eine Schnittstelle zu einer Servicesoftware. Das System läuft soweit zufriedenstellend. Die Reparaturaufträge werden durch die Projektauftragserfassung (aus dem Mutterunternehmen) problemlos abgedeckt. Übrig bleiben noch der Kältebau und die Edelstahlfertigung. Ich bin hier für die Edelstahlfertigung verantwortlich. Unsere Produktion umfasst 4 Verwalter, 6 Arbeiter und 4 Monteure.

Wir haben aktuell kein Produktionsplanungsystem bzw. kein Produktionsmodul in NAV lizenziert. Wir nutzen auch kein anderes PPS. Wir haben nur Stücklisten die aus dem NAV ausgedruckt werden. Hier werden Materialverbräuche und Arbeitszeit notiert und händisch zurückgebucht. Alles läuft sehr unkoordiniert und es gibt absolut heftige Schwankungen. Die eine Woche können nicht mal mehr zwei einfache Teile gefertigt werden. Es heißt wir sind voll ausgelastet. Zwei Tage später müssen Mitarbeiter nach Hause geschickt werden, weil keine Arbeit anliegt. Also ein klares Zeichen mangelnder Planung.

Wir sind eine kleine Produktion, wollen aber wachsen und unsere Produktion deutlich erhöhen. Entsprechende Investitionsbudget ist mir freigegeben.

Ich habe mich intensiv mit NAV auseinandergesetzt. Sowohl mit unserer Version 5.0 als auch mit dem 2013er Cronus Demo. Mein jetziges Bild ist, dass NAV in der Produktion absolut keine Stärken hat. Im vorherigen Unternehmen habe ich mit Axapta 3.0 gearbeitet. Das konnte dort schon mehr als das NAV 2013 heute in der Produktion (gut, es sieht nicht so toll aus und die Technik ist überholt und auch hier braucht man eine Menge Anpassung). Ich habe noch NIE so schlechte Strukturstücklisten und unübersichtliche Produktion gesehen.

Wir würden viele Aufsätze brauchen um unsere Produktion effizient abzubilden. Betriebsdatenerfassung, Mobile Lagererfassung, Variantenerweiterung, umfangreiche Berichtsanpassung + übliche Schnittstellen zu Maschinenprorgammierung und CAD (die ich aber auch bei anderen ERP Systemen erst herstellen muss). Also alles im allem ca. 80000 EUR als Hausnummer laut unseres Beraters für die Produktion. Das alles um 6 Leute in einer Produktion auszulasten...

Jedes andere "kleine ERP" was ich mir anschaue ist deutlich übersichtlicher in der Produktion und bietet im Standard mehr Funktion. Für unsere Produktion mit mobiler Lagererfassung, BDE und Variantenfähigkeit + spezifische Funktionen der Blechbearbeitung liegen wir hier komplett 20000-40000 EUR inkl. Schulung, Einführung usw..

Eigentlich bin ich auch ein Kandidat der Systeme nicht auseinander zieht, sondern alles integriert in einer Lösung haben möchte. Aber leider nicht um jeden Preis. Ich habe echte Bedenken, dass unsere Produktion mit NAV gepusht wird. Ich vermute, dass ganze endet in einer Art Krampf, da wir ja noch mehr Unterlagen erstellen müssen als wir es heute bereits tun (wir erzeugen nur Stücklisten mit einer Ebene und vielen Zukaufteilen). In Zukunft wollen wir die Zukaufteile selbst herstellen und haben somit automatisch mehrere Ebenen. Zudem muss ich zugeben, dass ich unserer jetzigen Arbeitsvorbereitung dieses "System" nicht zumuten kann. Man würde den Mitarbeiter auf dieser Position vollkommen überfordern. Dies ist aber nicht der Grund warum wir auch das NAV verzichten sollten.

Der Kältebau den ich erwähnt habe stöhnt übrigens auch. In der Projektabwicklung ist alles in Ordnung. Wenn es darum geht Artikel zu produzieren werden aber auch sie mehr gehindert als unterstützt.

Erfreulicherweise kann ich auch sagen das das Mutterunternehmen sehr gut mit NAV zurecht kommt. Wir haben viele Anpassungen und Fremdsystem eingebunden (Kassen, Webshop, Servicemodul, Projektverwaltung (Tectura). Hier sind alle zufrieden und "beschweren" sich über eine nicht so rund laufende Edelstahl Produktion.

Über die Konsequenzen eines Zweitsystems bin ich mir bewusst. Jedoch sehe ich nicht so große Probleme, da das NAV auch heute nicht integriert benutzt wird. D.h. Mutterunternehmen bestellt beim Subunternehmen
ganz normal wie ein Kunde. Die Edelstahl Produktion ist organisatorisch und physikalisch ein getrennter Bereich der keine Überschneidungen mit dem Rest des Unternehmens oder seine anderen Arbeitsbereiche hat.

Meine bitte an Euch wäre jetzt mal ein wenig Feedback. Was für Erfahrungen habt ihr? Steuert ihr auch 6 Mitarbeiter mit einem NAV? Vielleicht liege ich ja auch völlig falsch oder es mangelt an Beratung.

Gruß und lieben dank im voraus

uwcken

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 12:13

Ich kann dir insofern Recht geben, dass das Produktionsmodul für und im Standard auch nicht besonders viel der hauseigenen Ansprüche abgedeckt hat. Das kann man mE nach NAV aber auch nicht krumm nehmen, da wir in der Hauptsache Sondermaschinen herstellen und es kaum Sinn ergibt, so etwas im Standard zu implementieren. Blöd war schon eher die Aussage unseres Partners, dass alle unsere Forderungen problemlos und mit geringem Aufwand abzubilden seien. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Anbindung des CAD-Systems, die Strukturstücklistendarstellung, Verknüpfung der verschiedenen FA zu einem großen Projekt, Verknüpfung des Projekts zu den Bestellvorschlägen und zum Einkauf - all das fehlte. Das haben wir allerdings alles selbst gemacht, so dass ich keine Kosten oder einen Gesamtaufwand mehr nennen kann. Ein Angebot unseres Partners haben wir dazu auch nie angefordert.

Mir fehlt auch der Vergleich zu anderen Systemen. Ich kann nur sagen, dass das NAV nun gut auf unsere Abläufe abgestimmt ist (bzw. die Abläufe sich an NAV angepasst/angenähert haben) und daher ein vernünftiges Arbeiten damit möglich ist.

An deiner Stelle würde ich nach fertigen Branchenlösungen gucken, vorzugsweise bei den Anbietern, deren Erweiterungen ihr bereits nutzt. Möglicherweise findet sich sich eine, die sehr viel von dem abdeckt, was ihr sucht.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 13:07

McClane hat geschrieben:Ich kann nur sagen, dass das NAV nun gut auf unsere Abläufe abgestimmt ist (bzw. die Abläufe sich an NAV angepasst/angenähert haben) und daher ein vernünftiges Arbeiten damit möglich ist.

An deiner Stelle würde ich nach fertigen Branchenlösungen gucken, vorzugsweise bei den Anbietern, deren Erweiterungen ihr bereits nutzt. Möglicherweise findet sich sich eine, die sehr viel von dem abdeckt, was ihr sucht.


Wie groß ist Eure Firma? Bzw. der produzierende Geschäftsbereich (bei uns ja relativ klein).

Unser Partner bietet fertige Lösungen für Betriebsdatenerfassung, Auftragsfertigung und mobile Lagerbuchung. Die Einführung als dessen ist aber bisschen teuer. Anbieterwechsel ist ohne weiteres nicht möglich. Ich hab bei anderen Partner angerufen und mich nach deren Branchenlösung erkundigt. Alle reden direkt von Partnerwechsel zu uns erforderlich. Gegen ein Wechsel würde ja eigentlich nichts sprechen. Blöd ist nur das wir derart viele Schnittstellen und Lösungen haben die unser jetziger Partner entwickelt hat und auch betreut. Macht das ganze nicht einfacher.

Ich hatte auch schon den Gedankengang einen eigenen Entwickler einzustellen der sich NUR um die Anpassung kümmert im gesamten Unternehmen. Bei uns im Hause kann das aktuell niemand leisten. Zudem sind die Gegebenheiten hierfür (wahrscheinlich) auch noch nicht vorhanden (Entwicklungslizenz). Auch müsste ich einen Überblick haben, was man selbst machen kann und ab wann nur noch die Partner (Restriktionen).

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 14:21

Also ich stutze etwas über die Konstellation bei euch. Wie ist das denn eigentlich mit der korrekten Lizenzierung bei Tochterfirmen? Darf die Tochterfirma einfach die Lizenzen der Mutterfirma nutzen? Darauf aufbauend, was spricht dagegen AX einzusetzen, wenn Dir das schon geläufig ist?

Meines Wissens kostet die Lizenz für den Solution-Developer rund 20.000, dann kommt der Entwickler im Haus dazu. Und am Ende heißt das dann doch 40-80.000.

Volker

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 15:08

vsnase hat geschrieben:Also ich stutze etwas über die Konstellation bei euch. Wie ist das denn eigentlich mit der korrekten Lizenzierung bei Tochterfirmen? Darf die Tochterfirma einfach die Lizenzen der Mutterfirma nutzen? Darauf aufbauend, was spricht dagegen AX einzusetzen, wenn Dir das schon geläufig ist?

Meines Wissens kostet die Lizenz für den Solution-Developer rund 20.000, dann kommt der Entwickler im Haus dazu. Und am Ende heißt das dann doch 40-80.000.

Volker


Die Konstellation bei uns wird schon korrekt sein. Wurde alles über einen Partner so eingeführt und lizenziert. Frag mich aber bitte nicht genau wie.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 15:14

uwcken hat geschrieben:Wie groß ist Eure Firma? Bzw. der produzierende Geschäftsbereich (bei uns ja relativ klein).

Grob geschätzt 50-60 Leute in der Produktion, von denen ca. 30 in NAV arbeiten.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 15:16

uwcken hat geschrieben:Hallo liebe NAV Gemeinde!


Herzlich Willkommen erstmal.

uwcken hat geschrieben:...Ich hab bei anderen Partner angerufen und mich nach deren Branchenlösung erkundigt. Alle reden direkt von Partnerwechsel zu uns erforderlich. Gegen ein Wechsel würde ja eigentlich nichts sprechen. Blöd ist nur das wir derart viele Schnittstellen und Lösungen haben die unser jetziger Partner entwickelt hat und auch betreut. Macht das ganze nicht einfacher....

Das ist grundsätzlich Käse. Das würde das Konzept der Branchenlösung, wenn alle Partner so denken, ad absurdum führen.

uwcken hat geschrieben:.. Wir würden viele Aufsätze brauchen um unsere Produktion effizient abzubilden. Betriebsdatenerfassung, Mobile Lagererfassung, Variantenerweiterung, umfangreiche Berichtsanpassung + übliche Schnittstellen zu Maschinenprorgammierung und CAD (die ich aber auch bei anderen ERP Systemen erst herstellen muss). Also alles im allem ca. 80000 EUR als Hausnummer laut unseres Beraters für die Produktion. Das alles um 6 Leute in einer Produktion auszulasten...

Jedes andere "kleine ERP" was ich mir anschaue ist deutlich übersichtlicher in der Produktion und bietet im Standard mehr Funktion. Für unsere Produktion mit mobiler Lagererfassung, BDE und Variantenfähigkeit + spezifische Funktionen der Blechbearbeitung liegen wir hier komplett 20000-40000 EUR inkl. Schulung, Einführung usw..
...


Wir wissen aber auch alle, dass die dann nur das machen, die Schnittstellen müssten ebenfalls noch implementiert werden. Und wer garantiert dir, dass das bei den Kosten bleibt.
Ich denke da an Datenmigration, Schulungsaufwand. Belege müssen ebenfalls angepasst werden.

Viele Punkte lassen sich auch organisatorisch regeln, ohne das man aufwändig viele neue Funktionen einbauen muss. Und vielleicht fängt man mal mit der Standard Produktion aus NAV an, um ein bisschen Übersicht zu bekommen und kann dann immer noch erweitern.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

21. Dezember 2012 15:41

m_schneider hat geschrieben:Das ist grundsätzlich Käse. Das würde das Konzept der Branchenlösung, wenn alle Partner so denken, ad absurdum führen.

Ich hab bei zwei Firmen angerufen, beide haben es mir so gesagt. Sie können mir eine Branchenlösung nur implementieren, wenn sie mein Partner sind. Ich kann natürlich fragen ob unser jetziger Partner die Branchenlösung eines anderen Partner nimmt (obwohl er eine eigene hätte).

m_schneider hat geschrieben:Wir wissen aber auch alle, dass die dann nur das machen, die Schnittstellen müssten ebenfalls noch implementiert werden. Und wer garantiert dir, dass das bei den Kosten bleibt.
Ich denke da an Datenmigration, Schulungsaufwand. Belege müssen ebenfalls angepasst werden.


Schnittstellen sehe ich jetzt so nicht. Das System läuft eigenständig und überschneidet sich dann nicht. Datenmigration ist quasi nicht vorhanden, da unsere Stammdaten für die Produktion mangelhafter Qualität sind. Es sind auch nur 300 Artikel. Kunden haben wir nur wenige. Überwiegend bestellt die Mutterfirma. Schulungsaufwand ist genauso vorhanden wie als wenn wir mit NAV auf Produktion gehen. Momentan nutzt nur die Sachbearbeiterin NAV um die Aufträge abzuarbeiten. Also muss auch hier geschult werden.

m_schneider hat geschrieben:Viele Punkte lassen sich auch organisatorisch regeln, ohne das man aufwändig viele neue Funktionen einbauen muss. Und vielleicht fängt man mal mit der Standard Produktion aus NAV an, um ein bisschen Übersicht zu bekommen und kann dann immer noch erweitern.


... und genau das tun wir heute schon. Wir haben absolute Termintreue und schieben Überstunden um in jeden Fall den Kunden zufrieden zu stellen. Wir sind absolut kundenorientiert und organisieren alles damit dieser zufrieden ist. Du triffst den Punkt ziemlich gut: Ich kann mir für Betrag x Standard Produktion in NAV freischalten oder für Betrag x ein kleines System nehmen das viel mehr leistet und "vorkonfiguriert" ist für meine Arbeitsweise. Womit arbeite ich besser und erreiche mehr in kürzerer Zeit? Keine BDE, mobile Lagerbuchungen und Ergänzungen im Variantenumfeld sind keine Optionen. Es ist die Mindestanforderung.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

2. Januar 2013 09:57

Guten Morgen!

Ich hoffe Ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und seit gut ins neue Jahr gestartet.

Ich würde mich über weitere Meinungen, besonders wegen der Unternehmensgröße freuen.

VG

uwcken

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

2. Januar 2013 12:46

Hallo,

wegen der Lizensierung kann ich nur soviel sagen, dass dies korrekt ist, solange ihr in einem System 2 Mandanten habt, die auch zwei unterschiedliche Unternehmen sein können. (sonst würde u.a. das Intercompany Modul fast ad absurdum geführt)
Sollten es 2 getrennte Systeme mit jeweils einem anderen Unternehmsmandant sein, geht das natürlich nicht mit einer Lizenz. Ihr würdet sonst doppelt so viele Lizenzen nutzen können (pro System die volle Zahl) als ihr eingekauft habt.

Das Solution Developer Granule benötigt auch das Application Builder Granule, welches auch nochmal ~8k kostet.
Insgesamt kostet z.B. unsere 3 user Solution Developer Lizenz weit über 50000 Euro. (alle module ausser Produktion und Warehouse Management und diverse Objekte)
Du wirst also mindestens 30k nur für die Anschaffung der Lizenz (plus jährliche Wartung!) einplanen müssen.
Der Application Builder sollte für Euch aber ausreichend sein, da man darüber relativ weit abgesichert ist bzgl. Manipulation von Finanzbuchungsposten o.ä.
Diese Kernanpassungen würde ich beim Partner machen lassen und dadurch entsprechend dem Unternehmen die Haftung für die Anpassung somit überlassen.

Viele Grüße

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

2. Januar 2013 15:09

JanGD hat geschrieben:Hallo,

wegen der Lizensierung kann ich nur soviel sagen, dass dies korrekt ist, solange ihr in einem System 2 Mandanten habt, die auch zwei unterschiedliche Unternehmen sein können. (sonst würde u.a. das Intercompany Modul fast ad absurdum geführt)
Sollten es 2 getrennte Systeme mit jeweils einem anderen Unternehmsmandant sein, geht das natürlich nicht mit einer Lizenz. Ihr würdet sonst doppelt so viele Lizenzen nutzen können (pro System die volle Zahl) als ihr eingekauft habt.

Das Solution Developer Granule benötigt auch das Application Builder Granule, welches auch nochmal ~8k kostet.
Insgesamt kostet z.B. unsere 3 user Solution Developer Lizenz weit über 50000 Euro. (alle module ausser Produktion und Warehouse Management und diverse Objekte)
Du wirst also mindestens 30k nur für die Anschaffung der Lizenz (plus jährliche Wartung!) einplanen müssen.
Der Application Builder sollte für Euch aber ausreichend sein, da man darüber relativ weit abgesichert ist bzgl. Manipulation von Finanzbuchungsposten o.ä.
Diese Kernanpassungen würde ich beim Partner machen lassen und dadurch entsprechend dem Unternehmen die Haftung für die Anpassung somit überlassen.


Richtig, wir haben 4 Mandanten in einem System.

Wenn ich dich richtig verstehe: Falls wir mit dem Gedanken spielen einen eigenen Entwickler zu beschäftigen benötigen wir eine Lizenz. Falls für uns der Application Builder reichen sollte brauchen wir hiervon eine Lizenz die ca. 30000 EUR kostet?

Besonders würde mich Eure Meinung zum Verhältnis 6 Mann Produktion im Navision freuen.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

2. Januar 2013 15:50

uwcken hat geschrieben:
JanGD hat geschrieben:Hallo,

wegen der Lizensierung kann ich nur soviel sagen, dass dies korrekt ist, solange ihr in einem System 2 Mandanten habt, die auch zwei unterschiedliche Unternehmen sein können. (sonst würde u.a. das Intercompany Modul fast ad absurdum geführt)
Sollten es 2 getrennte Systeme mit jeweils einem anderen Unternehmsmandant sein, geht das natürlich nicht mit einer Lizenz. Ihr würdet sonst doppelt so viele Lizenzen nutzen können (pro System die volle Zahl) als ihr eingekauft habt.

Das Solution Developer Granule benötigt auch das Application Builder Granule, welches auch nochmal ~8k kostet.
Insgesamt kostet z.B. unsere 3 user Solution Developer Lizenz weit über 50000 Euro. (alle module ausser Produktion und Warehouse Management und diverse Objekte)
Du wirst also mindestens 30k nur für die Anschaffung der Lizenz (plus jährliche Wartung!) einplanen müssen.
Der Application Builder sollte für Euch aber ausreichend sein, da man darüber relativ weit abgesichert ist bzgl. Manipulation von Finanzbuchungsposten o.ä.
Diese Kernanpassungen würde ich beim Partner machen lassen und dadurch entsprechend dem Unternehmen die Haftung für die Anpassung somit überlassen.


Richtig, wir haben 4 Mandanten in einem System.

Wenn ich dich richtig verstehe: Falls wir mit dem Gedanken spielen einen eigenen Entwickler zu beschäftigen benötigen wir eine Lizenz. Falls für uns der Application Builder reichen sollte brauchen wir hiervon eine Lizenz die ca. 30000 EUR kostet?

Besonders würde mich Eure Meinung zum Verhältnis 6 Mann Produktion im Navision freuen.


Das Application Builder Granule kostet Dich keine 10k. 30k war für den Solution Developer gemeint (dessen Kosten durch das zusätzlich benötigte Application Builder Granule entsprechend höher ist als dieses Granule alleine).

6 Mann in der Produktion ist natürlich nicht gerade viel. Die Frage hier (ich bin ehrlich: Ich habe nicht alles gelesen) ist aber, wie viel wird halb/vollautomatisch gemacht.
Die Produktionsplanung von NAV ist nicht trivial, aber läuft, richtig eingestellt vorausgesetzt, sicherlich zuverlässlicher als Kopf-Planung. (wenn die Kopf-Planung im Urlaub oder krank ist definitiv besser ;-) )

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

2. Januar 2013 16:10

Zum Thema Mandanten-Lizensierung:
Meines Wissens nach dürfen rechtlich eigenständige Firmen als entsprechende Mandanten in der Datenbank abgebildet werden, wenn der Lizenznehmer der NAV-Lizenz min. 51% Anteil an dem Unternehmen hält.
Beispiel:
Lizenznehmer: Fa. Example Holding
Mandant: Fa. Example Logistics (gehört zu 66 % der Example Holding)
-> Mandant kann in der Datenbank der Example Holding abgebildet werden.

Mandant: Fa. Example Joint Venture (Example Holding hält 49 % der Anteile)
-> Mandant darf nicht mit der Lizenz der Example Holding betrieben werden
-> Eigene Datenbank mit eigener Lizenz erforderlich

Inwiefern hier auch indirekte Beteiligungen berücksichtigt werden dürfen, ist mir leider nicht bekannt.
Beispiel:
Fa. Example Joint Venture ist eine 100%ige Tochter der Fa. Example Logistics, welche zu 66 % der Example Holding gehört
-> Könnte wahrscheinlich problemlos als Mandant in der Datenbank der Holding abgebildet werden.
Eventuell problematisch:
Fa. Example Joint Venture gehört nur zu 66 % zur Example Logistics, welche zu 66 % der Example Holding gehört.
-> Einzeln betrachtet sind die 51 % überschritten, jedoch hält die Example Holding nur 43,56 % an der Example Joint Venture.


Mein persönliche Meinung zum Thema "externe Branchen-/Speziallösungen":
Für den Einsatz einer Branchen-/Speziallösung eines dritten Anbieters ist es nicht zwingend erforderlich, auch den Wartungsvertrag dorthin zu übertragen.
Ich kenne Installationen, da kommen Lösungen verschiedenster Anbieter zum tragen.
Der Kunde hält den Wartungsvertrag in der Regel bei dem Partner, mit dem er primär zusammenarbeiten möchte.
Das ist meistens der Partner, der die Kundenlösung zusammengestellt und implementiert sowie individualisiert hat, kann aber jederzeit auch (aus welchem Grund auch immer) zu einem anderen Partner übertragen werden.

Wenn euer bisheriger Partner für alle Anforderungen bereits entsprechende Branchen-/Speziallösungen bietet, empfiehlt es sich, diese zu nehmen, da diese in aller Regel besser aufeinander abgestimmt sind, als wenn man entsprechende (NAV-)Lösungen dritter Anbieter in die Datenbank integriert.
Sollte ein dritter Anbieter jedoch eine Lösung bieten, welche euren Anforderungen deutlich besser entspricht, so muss man abwägen, ob es günstiger ist, die fehlende Funktionalität durch den primären Partner nachprogrammieren zu lassen, oder die Kompatibilität der Dritt-Lösung zur Hauptlösung herzustellen.

Unter Umständen kann es sehr kompliziert werden, die Kompatibilität der Dritt-Lösung herzustellen, wenn einer der beiden Anbieter die Anpassung der Objekte durch den Kunden nicht zulässt, oder wenn der Dritt-Anbieter die Anpassung durch den primären Anbieter nicht zulässt.
Darüber hinaus kommt es gelegentlich (leider) vor, dass sich eventuell die beiden Partner gerne den "schwarzen Peter" gegenseitig in die Schuhe schieben, wenn die Interaktion der verschiedenen Module nicht so funktioniert, wie man es sich wünscht.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

2. Januar 2013 16:29

Timo Lässer hat geschrieben:Zum Thema Mandanten-Lizensierung:
Meines Wissens nach dürfen rechtlich eigenständige Firmen als entsprechende Mandanten in der Datenbank abgebildet werden, wenn der Lizenznehmer der NAV-Lizenz min. 51% Anteil an dem Unternehmen hält.
Beispiel:
Lizenznehmer: Fa. Example Holding
Mandant: Fa. Example Logistics (gehört zu 66 % der Example Holding)
-> Mandant kann in der Datenbank der Example Holding abgebildet werden.

Mandant: Fa. Example Joint Venture (Example Holding hält 49 % der Anteile)
-> Mandant darf nicht mit der Lizenz der Example Holding betrieben werden
-> Eigene Datenbank mit eigener Lizenz erforderlich

Inwiefern hier auch indirekte Beteiligungen berücksichtigt werden dürfen, ist mir leider nicht bekannt.
Beispiel:
Fa. Example Joint Venture ist eine 100%ige Tochter der Fa. Example Logistics, welche zu 66 % der Example Holding gehört
-> Könnte wahrscheinlich problemlos als Mandant in der Datenbank der Holding abgebildet werden.
Eventuell problematisch:
Fa. Example Joint Venture gehört nur zu 66 % zur Example Logistics, welche zu 66 % der Example Holding gehört.
-> Einzeln betrachtet sind die 51 % überschritten, jedoch hält die Example Holding nur 43,56 % an der Example Joint Venture.


Ich dachte die 51% Regel betrifft sich auf das Thema Lizenzverschiebung. Sprich eine von der Muttergesellschaft gehaltene Lizenz (bzw. Userlizenzen) zu eine Tochter mit min 51% übertragen/verschoben werden kann.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

2. Januar 2013 18:31

Danke für das Feedback!

JanGD hat geschrieben:6 Mann in der Produktion ist natürlich nicht gerade viel. Die Frage hier (ich bin ehrlich: Ich habe nicht alles gelesen) ist aber, wie viel wird halb/vollautomatisch gemacht.
Die Produktionsplanung von NAV ist nicht trivial, aber läuft, richtig eingestellt vorausgesetzt, sicherlich zuverlässlicher als Kopf-Planung. (wenn die Kopf-Planung im Urlaub oder krank ist definitiv besser ;-) )


Es sieht nun mal so aus, dass aktuell gar nichts automatisiert ist und es kein PPS gibt. Ein PPS zu implementieren ohne BDE/MDE Anbindung (also manuelle Zettelbuchung) hilft uns nicht wirklich weiter. Das haben wir bereits heute im NAV nur ohne die spezifischen Überwachungsfunktionen eines PPS (Prozessfortschritt, Ablauffolge, Arbeitsgänge usw.).

Ich habe mir jetzt NAV 2013 angeschaut und wir haben bald auch ein Meeting mit unserem Partner. Wir bekommen dann auch die Branchenlösung zu sehen. Diese muss dann ganz schön was an Funktion mitbringen damit eine NAV Produktion realistisch wird (speziell Varianten Abbildung, Stücklistenbaum und Standard Reports der Produktion). Ich bin gespannt wo die Reise hingeht.

Alternativ werde ich mir kleine ERP Systeme anschauen die auf die Produktion optimiert sind.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 10:56

uwcken hat geschrieben:Danke für das Feedback!

JanGD hat geschrieben:Ich bin gespannt wo die Reise hingeht.

Alternativ werde ich mir kleine ERP Systeme anschauen die auf die Produktion optimiert sind.


Die Reise geht IMHO einfach zu folgender Erkenntnis (bitte nicht persönlich nehmen oder falsch verstehen):

ENTWEDER komplexe Anforderungen und das nötige Kleingeld für Lizenzen, Beratung, Entwicklung, Rollout, Support ODER eigene Anforderungen runterschrauben und auf der Budget-Sparflamme kochen.
NAV ist kein DateV und kein Lexware.
Mittlerweile addressiert es auch öfters mal Projekte in der Grössenordnung 100.000€ - 500.000€.

Wenn du dir kleine ERP-Systeme anschaust, dann ist das evtl. ein erstes Zeichen für das ODER: eigene Anforderungen runterschrauben und kleinere, günstigere Produkte anschaffen.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 13:05

Wenn alles manuell ist, ist sowieso die Frage, ob man nicht die eigene Prozesse mehr an die ERP-Prozesse anpasst. Da ist dann die Frage ob NAV oder AX in der Produktion besser zu Euch passt.
Ich kenne mindestens einen IT-Leiter, der aufgrund seiner Erfahrung und Kenntnisse, ein Unternehmen nach dem AX-Standard anpasst (soweit es geht), um somit Anpassungen und deren Wartung zu minimieren.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 14:38

JanGD hat geschrieben:
Die Reise geht IMHO einfach zu folgender Erkenntnis (bitte nicht persönlich nehmen oder falsch verstehen):

ENTWEDER komplexe Anforderungen und das nötige Kleingeld für Lizenzen, Beratung, Entwicklung, Rollout, Support ODER eigene Anforderungen runterschrauben und auf der Budget-Sparflamme kochen.
NAV ist kein DateV und kein Lexware.
Mittlerweile addressiert es auch öfters mal Projekte in der Grössenordnung 100.000€ - 500.000€.

Wenn du dir kleine ERP-Systeme anschaust, dann ist das evtl. ein erstes Zeichen für das ODER: eigene Anforderungen runterschrauben und kleinere, günstigere Produkte anschaffen.


Bitte nicht vergessen das wir ca. 130 NAV Arbeitsplätze haben. Allein NUR das Update unserer Installation von 5.0 auf 2013 beläuft sich auf über 210000 € (viele Schnittstellen und Anpassungen). Die Produktion würde extra kommen (~80000 € für Produktion, MDE, BDE und Branchenmodul) aber nur für einen ganz kleinen Bruchteil der Anwender (5 User, wovon 2-3 das Produktionsmodul wiederum bedienen und 6 Leute in Produktion/Lager steuern).

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 14:50

uwcken hat geschrieben:
JanGD hat geschrieben:
Die Reise geht IMHO einfach zu folgender Erkenntnis (bitte nicht persönlich nehmen oder falsch verstehen):

ENTWEDER komplexe Anforderungen und das nötige Kleingeld für Lizenzen, Beratung, Entwicklung, Rollout, Support ODER eigene Anforderungen runterschrauben und auf der Budget-Sparflamme kochen.
NAV ist kein DateV und kein Lexware.
Mittlerweile addressiert es auch öfters mal Projekte in der Grössenordnung 100.000€ - 500.000€.

Wenn du dir kleine ERP-Systeme anschaust, dann ist das evtl. ein erstes Zeichen für das ODER: eigene Anforderungen runterschrauben und kleinere, günstigere Produkte anschaffen.


Bitte nicht vergessen das wir ca. 130 NAV Arbeitsplätze haben. Allein NUR das Update unserer Installation von 5.0 auf 2013 beläuft sich auf über 210000 € (viele Schnittstellen und Anpassungen). Die Produktion würde extra kommen (~80000 € für Produktion, MDE, BDE und Branchenmodul) aber nur für einen ganz kleinen Bruchteil der Anwender (5 User, wovon 2-3 das Produktionsmodul wiederum bedienen und 6 Leute in Produktion/Lager steuern).


Bei der Summe von 210000€ würde ich definitiv mehrere Angebote einholen, solange ihr keine Branchenlösung eines Partners benutzt.
Diese Summe kann imho nur zustande kommen wenn ihr sehr viele Document Reports habt, die auf das neue Design umgestellt werden müssen.
Dieses "kleine ERPs anschauen" brauchst Du bei 130 NAV usern gar nicht weiter verfolgen. Oder willst Du alle 130 Personen auf ein komplett anderen System umschulen, nur weil die Produktionsanbindung mit den ~8 Leuten mehr als 10000€ kostet?

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 15:01

JanGD hat geschrieben:Wenn alles manuell ist, ist sowieso die Frage, ob man nicht die eigene Prozesse mehr an die ERP-Prozesse anpasst. Da ist dann die Frage ob NAV oder AX in der Produktion besser zu Euch passt.
Ich kenne mindestens einen IT-Leiter, der aufgrund seiner Erfahrung und Kenntnisse, ein Unternehmen nach dem AX-Standard anpasst (soweit es geht), um somit Anpassungen und deren Wartung zu minimieren.


Das würde ich Herzens gerne tun und wäre auch mein Ziel. Leider vermisse ich Funktionalität wie ich Sie in anderen Programmen sehe:

Hier nur ein paar Beispiele was mir konkret im Standard an Funktion fehlt:

Verbesserte mehrstufige Baumstrukturstückliste (Übersicht ähnlich AX)
Mehrdimensionale Varianten, besonders für Längen, Breiten, Tiefen usw.
Varianten die dahingehend auch die Artikelkarte in eine Variante ziehen (bei Preisen und Lagerorten geht es ja bereits im Standard, aber was ist mit Gewicht, Artikelmerkmalen usw.)
Varianten und die Berichtsanpassung (da grauelt es mir extrem)
Eine (Misch)Kalkulation aus Artikel, Arbeitsplänen, Materialien, Leistungen usw. für mehrere Einzelpositionen eines Angebots
Grafischer Leitstand (Gantt Diagramm etc.) [müsste es doch wohl geben, hab ich aber nicht gefunden!]
Unterscheidung zwischen Stammartikel und "Einmalartikel" (wohl eher simple Anforderung)
Möglichkeit Artikel bei Bedarf kurzzeitig in Eigenfertigung oder Fremdfertigung laufen zu lassen (Schalter)
Tafelmaterial in qm führen und buchen, aber gleichzeitig Bestand der Tafeln in Stück abbilden
+ Betriebsdatenerfassung in Produktion und auf Baustelle
+ Mobile Lagerbuchung im Lager/Produktion und auf Baustelle
Zuletzt geändert von uwcken am 3. Januar 2013 15:18, insgesamt 1-mal geändert.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 15:06

JanGD hat geschrieben:Bei der Summe von 210000€ würde ich definitiv mehrere Angebote einholen, solange ihr keine Branchenlösung eines Partners benutzt.
Diese Summe kann imho nur zustande kommen wenn ihr sehr viele Document Reports habt, die auf das neue Design umgestellt werden müssen.
Dieses "kleine ERPs anschauen" brauchst Du bei 130 NAV usern gar nicht weiter verfolgen. Oder willst Du alle 130 Personen auf ein komplett anderen System umschulen, nur weil die Produktionsanbindung mit den ~8 Leuten mehr als 10000€ kostet?


Nein, ich möchte die Produktionsbereich des Unternehmens selbstständig in einem anderem System abbilden. Die Mitarbeiter/Artikel/Bereiche überschneiden sich nicht.

Wir nutzen Schnittstellen zu Webshop, Kasse, Servicemodul, Branchenlösung für Projekt und haben einige Anpassungen. Was sind Document Reports genau? Es stimmt das bei uns viel ans neue Design angepasst werden muss.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 16:17

uwcken hat geschrieben:
JanGD hat geschrieben:Bei der Summe von 210000€ würde ich definitiv mehrere Angebote einholen, solange ihr keine Branchenlösung eines Partners benutzt.
Diese Summe kann imho nur zustande kommen wenn ihr sehr viele Document Reports habt, die auf das neue Design umgestellt werden müssen.
Dieses "kleine ERPs anschauen" brauchst Du bei 130 NAV usern gar nicht weiter verfolgen. Oder willst Du alle 130 Personen auf ein komplett anderen System umschulen, nur weil die Produktionsanbindung mit den ~8 Leuten mehr als 10000€ kostet?


Nein, ich möchte die Produktionsbereich des Unternehmens selbstständig in einem anderem System abbilden. Die Mitarbeiter/Artikel/Bereiche überschneiden sich nicht.

Wir nutzen Schnittstellen zu Webshop, Kasse, Servicemodul, Branchenlösung für Projekt und haben einige Anpassungen. Was sind Document Reports genau? Es stimmt das bei uns viel ans neue Design angepasst werden muss.

Document Reports = Sales Invoices, Sales Shipment etc

Du möchtest noch eine Schnittstelle, diesmal 2 ERP Systeme miteinander verbinden, und dazu evtl. noch Wechselwirkungen mit den schon vorhandenen Schnittstellen analysieren? Dann musst Du ja für NAV wieder Geld für die Schnittstelle in die Hand nehmen. Plus Wartung und alles was so eine Schnittstelle benötigt. Für so eine doch recht komplexe Schnittstelle würde ich mich nicht wundern, wenn die NAV-Seite alleine 40000++ (40MT sind da noch recht wenig, die beinhaltet: Beratung, Konzeption, Entwicklung, Test. Du bezahlst auch die "Lernkosten" für das neue System an den NAV-Partner. Ohne Know-How des anderen Systems wird man da imho kein vernünftiges Design hinbekommen.) kosten würde. Und dann noch die Kosten des neuen Systems.
Ich würde davon abraten. Das Konstrukt hat zu viele mögliche Fehlerquellen für eine Ersparnis von geschätzten 0 bis 20000€.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

3. Januar 2013 16:33

Hallo Jan!



Vielleicht habe ich mich nicht gut genug ausgedrückt.

Aktuell:

Mandant A: NAV (Handel)
Mandant B: NAV (Mandant mit Produktion)
Mandant C: NAV (Projekt)
Mandant D: NAV (Verleih)
Mandant E: Branchensoftware (Tischlerei)

Mandant B der produziert ist so unabhängig von dem restlichen das es keine Überschneidungen gibt.

D.h. ab Stichtag xyz würde der Mandant B in NAV nicht weiter genutzt und stattdessen auf ERP 123 umgestellt.

Mandant A: NAV (Handel, Projekt)
Mandant B: Branchensoftware (Produktion)
Mandant C: NAV (Projekt)
Mandant D: NAV (Verleih)
Mandant E: Branchensoftware (Tischlerei)

NAV würde so weiter laufen wie es heute bereits läuft im restlichen Unternehmen.

Ein Tochterunternehmen (mandant B) setzt dann ein anderes ERP ein. Dies macht Mandant E übrigens auch und zwar SEHR SEHR SEHR erfolgreich.

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

4. Januar 2013 09:33

uwcken hat geschrieben:Hallo Jan!



Vielleicht habe ich mich nicht gut genug ausgedrückt.

Aktuell:

Mandant A: NAV (Handel)
Mandant B: NAV (Mandant mit Produktion)
Mandant C: NAV (Projekt)
Mandant D: NAV (Verleih)
Mandant E: Branchensoftware (Tischlerei)

Mandant B der produziert ist so unabhängig von dem restlichen das es keine Überschneidungen gibt.

D.h. ab Stichtag xyz würde der Mandant B in NAV nicht weiter genutzt und stattdessen auf ERP 123 umgestellt.

Mandant A: NAV (Handel, Projekt)
Mandant B: Branchensoftware (Produktion)
Mandant C: NAV (Projekt)
Mandant D: NAV (Verleih)
Mandant E: Branchensoftware (Tischlerei)

NAV würde so weiter laufen wie es heute bereits läuft im restlichen Unternehmen.

Ein Tochterunternehmen (mandant B) setzt dann ein anderes ERP ein. Dies macht Mandant E übrigens auch und zwar SEHR SEHR SEHR erfolgreich.


Wie soll Mandant B mit dem Wunder-Produktions-ERP denn auf die Stammdaten der anderen Mandanten zugreifen?
Wie sollen die anderen Mandanten betriebswirtschaftlich sauber auf die fabrizierten Mengen und Werte des Wunder-Produktions-ERP zugreifen?

EDIT: da du laut eigener Aussage im ersten Posting jahrelange ERP-Erfahrung hast, kennst du dich bestimmt damit aus:
Ein komplettes ERP-System mit alle seinen Modulen selber parametrisieren (customized), Seriennummern eintragen, Mandanten samt mandantenübergreifende Tabellen einrichten, DataPorts samt Datenübernahmen erstellen, selber Anpassungen programmiert, selber Schnittstellen entworfen etc.?

Natürlich kann all das, was du planst, so klappen, wie du dir das vorstellst, zu den Kosten, die du erwartest.
Die Frage ist es ob es technologisch und betriebswirtschaftlich sinnvoll ist: wie weit ist es skalierbar, wie weit ist es flexibel anpassbar auf künftige Geschäftsprozesse?

IMHO triffst du als IT-Spezialist Entscheidungen, die eigentlich die Geschäftsleitung treffen müsste, NACHDEM sie von einer Beratungsfirma umfassend informiert wurde über Stärken / Schwächen euerer gegenwärtigen IT-Strategie, IT-Architektur, IT-Budget, IT-Ressourcen, ERP-Systeme, Datenbanken, Schnittstellen etc.

Die Beratungsfirma müsste die IST-Situation analysieren und mit einem SOLL vergleichen, welchen sie aus jahrelanger Erfahrung (best practises) mit mehreren Kunden gewonnen hat.
Die Tatsache, dass du in einem technischen MS Dynamics NAV Forum strategische Fragen erörterst, zeigt mir auf, dass euer Problem weniger NAV, sondern eher in der Organisation und Strategie liegt?

Re: NAV Produktion in der Blechverarbeitung

4. Januar 2013 10:16

Freestyler hat geschrieben:IMHO triffst du als IT-Spezialist Entscheidungen, die eigentlich die Geschäftsleitung treffen müsste, NACHDEM sie von einer Beratungsfirma umfassend informiert wurde über Stärken / Schwächen euerer gegenwärtigen IT-Strategie, IT-Architektur, IT-Budget, IT-Ressourcen, ERP-Systeme, Datenbanken, Schnittstellen etc.

Die Beratungsfirma müsste die IST-Situation analysieren und mit einem SOLL vergleichen, welchen sie aus jahrelanger Erfahrung (best practises) mit mehreren Kunden gewonnen hat.
Die Tatsache, dass du in einem technischen MS Dynamics NAV Forum strategische Fragen erörterst, zeigt mir auf, dass euer Problem weniger NAV, sondern eher in der Organisation und Strategie liegt?


Nicht für jedes Problem braucht man Berater und ohne selbst klar zu definieren was man will kommt bei einem Berater auch nur Müll oder eine Baustelle raus. Aber ich glaube die Antwort wurde im ersten Post doch schon selbst gegeben:
uwcken hat geschrieben:Wir haben aktuell kein Produktionsplanungsystem bzw. kein Produktionsmodul in NAV lizenziert. Wir nutzen auch kein anderes PPS. Wir haben nur Stücklisten die aus dem NAV ausgedruckt werden. Hier werden Materialverbräuche und Arbeitszeit notiert und händisch zurückgebucht. Alles läuft sehr unkoordiniert und es gibt absolut heftige Schwankungen. Die eine Woche können nicht mal mehr zwei einfache Teile gefertigt werden. Es heißt wir sind voll ausgelastet. Zwei Tage später müssen Mitarbeiter nach Hause geschickt werden, weil keine Arbeit anliegt. Also ein klares Zeichen mangelnder Planung.


Wenn man selbst nicht weiß, wie lange ein Arbeitsschritt oder Materialbeschaffung dauert, dann nutzt das beste Planungstool nix. Ich würde mir im vorliegenden Fall 1. einen Refa-Fachmann (heißen die so?) holen und jeden einzelnen Arbeitsschritt mal zeitlich erfassen lassen und 2. aus diesen Daten und ggf. einer Diplomarbeit eines Informatikers oder BWL-Logistikers ein entsprechendes Planungstool zu entwerfen. Beispielsweise hatte ich schon mal irgendwo gesehen wie man mit Visio die Produktion und deren Ablauf skizziert und auch steuern kann, evtl. ist auch der Projectserver für euch ein passendes Tool. Mit dem eingesetzten ERP hat euer Problem aber in meinen Augen nichts zu tun, allerdings bin ich kein Produktionsmensch, sondern nur "Händler".

Volker