Navision teilweise einsetzen?

15. März 2006 17:15

hallo zusammen!

ich arbeite in einem Kleinunternehmen und habe die Aufgabe, ein Warenwirtschaftssystem einzuführen. Bei meinen Recherchen bin ich zufällig auf Microsoft Navision gestoßen, daher bin ich ein blutiger Anfänger.

Ich habe eine Testinstallation von Navision 4.0 zum Laufen gebracht und stehe nun vor dem Problem, mich in diesem (Riesen-) Programm zu orientieren.

Da ich in einem Kleinunternehmen arbeite, würd ich gern wissen, ob der Einsatz des Supply Chain Managements von Navision (also die Module Einkauf, Lager, Produktion, Verkauf und event. Service) alleine möglich ist, da die Finanzbuchhaltung von einer Mutterfirma erledigt wird.

ich hoffe, die Frage ist verständlich und nicht allzu dumm...bin wie gesagt total neu auf dem Gebiet und muss mich erst orientieren.

Danke schon im Voraus für eure Antworten
Peter

15. März 2006 19:04

Hallo

Die Fibu kann man in Navision nicht ausschalten.
Die Fibu ist mit allen anderen Modulen integriert und wird durch Verkauf bzw. Einkauf sofort online bebucht.
Da heisst, wenn eine Rechnung gebucht wird, ist diese Rechnung auch sofort in der Finanzbuchhaltung.
Eine Stapelverarbeitung à la Debitoren in Fibu übernehmen gibt es nicht.
Dies ist ja aber kein Grund, Navision nicht einzusetzen.
Man kann ja einfach die Navision-Fibu "nicht beachten". :-)

Ich denke mit dem UserBased-Preiskonzept sollte auch es auch vom Preis her kein Problem sein.
Der einzige Nachteil besteht darin, dass die Finanzbuchhaltung in Navision auch eingerichtet werden muss, auch wenn man sie nicht braucht.

Gruss
Martin

15. März 2006 19:31

Hallo peter,

das ist durchaus möglich, jedoch gibt es eine Reihe von Nebeneffekten, die man berücksichtigen muss.
u.a. Folgendes:

- Ohne Fibu, bzw. ohne Zahlungen bleiben alle erstellen Debitoren-Posten und Kreditoren-Posten offen
- somit auch kein Mahnwesen und keine Kreditlimits
- doppelte Buchhaltung (keine oder nur bedingt Referenzierung zwischen Fibu und Navision)

Vielleicht ist auch eine Schnittstelle zwischen der Fibu der Mutterfirma und Navision möglich (z.B. von Navision zu DATEV existiert ein Navision Modul).

Ich habe selbst Kunden die als Warenwirtschaft Navision einsetzen und für Fibu, Zahlungsverkehr, Mahnwesen und Personalwesen SAP einsetzen.
SAP wird mit Schnittstellen bedient. Personal Daten werden von SAP übernommen.
Schnittstellen sind zwar nicht das Allheilmittel, aber in diesem Fall ersparen sie die doppelte (und fehlerbehaftete) Erfassung.

Gruss
Wolfgang

16. März 2006 08:11

danke für eure Antworten!

dass die Nichtverwendung der Fibu Mahnwesen und Kreditlimits nicht verwendbar macht, ist verständlich.

Danke für die Idee der Schnittstelle mit der Mutterfirma, ich werde abklären, ob der Datentransfer über DATEV (oder vielleicht auch XML?) möglich ist.

Es freut mich hier ein Forum gefunden zu haben, in dem Leute Erfahrungen mit Navision haben. Ich werde noch in so mancher ratlosen Stunde diese Platform nutzen :)

so, jetzt werd ich mich wieder in die doku stürzen...

Einen schönen Tag wünscht Euch
Peter

Re: Navision teilweise einsetzen?

31. Juli 2015 13:31

Zeit, ein schönes altes Thema wieder aufzuwärmen :D

Was ich nicht eindeutig herauslesen kann, ist, ob es lizenztechnisch (und damit kostensparend) möglich ist, das Fibumodul nachträglich zu "entfernen". Speziell für NAV 2009 R2, also noch nach dem "alten" Lizenzmodell.
Ich hätte spontan geantwortet: nein, denn dann würden auch die Postentabellen nicht mehr befüllt werden, und eine lizenztechnische Abfrage gibt der Quelltext im Standard nicht her.
Falls aber doch: Hat das jemand von euch schonmal durchgeführt, und sind Probleme aufgetreten?

Re: Navision teilweise einsetzen?

3. August 2015 10:52

Hat niemand von euch eine Idee? Ein kurzes: "Würd ich jetzt genauso tippen" reicht mir im Zweifel auch ... Ich wage es nur nicht, hier allein auf mein "Bauchgefühl" zu hören.

Re: Navision teilweise einsetzen?

3. August 2015 11:20

Hallo,

wenn ich das in meiner alten Preisliste richtig sehe, gibt es keine Granule für die Fibu, die scheint also zum Basispaket zu gehören. Damit wäre also ohne die Fibu nichts zu machen.

Das ist es aber auch ohnehin nicht wirklich, da du für den Export in ein anderes System auch die Fibu- Daten benötigst (Steuer). Man sollte hier tunlichst nur eine Seite als Master definieren. Da du ja wahrscheinlich weiterhin in NAV die Rechnungen buchen willst, und vor allen Dingen drucken und zum Kunden schicken willst, kann nur NAV als maßgebendes System hier laufen. Ansonsten kann man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, das es zu Rundungsdifferenzen bzw. abweichenden Rechenwegen bei der Berechnung der Beträge kommt, und damit zu Abweichungen.

Gruß, Fiddi