Auswirkungen der Kündigung der NAV-Lizenzen vor ECHT-Start

Hallo Zusammen,

welche (insbesondere finanziellen) Konsequenzen hat es für einen Kunden, die NAV-Lizenzen zu kündigen, wenn dieser zwar schon ein Jahr Wartung etc. zahlt, aber das Projekt sich noch im Anfangsstadium (vor dem ECHT-Start) befindet ?

Hintergrund ist wohl, dass es äußere Umstände erforderlich machen, dass Projekt noch für längere Zeit (mehrere Jahre) zu verschieben und die Situation danach noch nicht eingeschätzt werden kann.

Kann zu einem späteren Zeitpunkt die Lizenz wieder aktiviert werden und unter welchen Rahmenbedingungen ?
Ich habe davon gelesen, dass in einem solchen Fall die Wartungsgebühren zuzüglich einer Strafgebühr nachgezahlt werden müssten. Weiß jemand etwas über die Höhe einer solchen Strafgebühr ?

Können die Lizenzen ggf. gebraucht verkauft werden ? Wenn ja, wie und wo ?

Vielen Dank für Eure Infos !

Gruß, Blue

Hallo BlueInTheSky,

Kann zu einem späteren Zeitpunkt die Lizenz wieder aktiviert werden und unter welchen Rahmenbedingungen ?
Ich habe davon gelesen, dass in einem solchen Fall die Wartungsgebühren zuzüglich einer Strafgebühr nachgezahlt werden müssten. Weiß jemand etwas über die Höhe einer solchen Strafgebühr ?

da Microsoft verständlicherweise ein Interesse daran hat, dass die Lizenznehmer Wartungsgebühren abführen, ihnen aber einen Wartungsvertrag nicht aufzwingen kann, darf der Lizenznehmer selbstverständlich den Wartungsvertrag zum Ende einer jeden Wartungsperiode kündigen.
Ebenso darf der Lizenznehmer jederzeit einen Wartungsvertrag reaktivieren.
Microsoft möchte aber nicht, dass der Lizenznehmer dadurch einen finanziellen Vorteil erlangt, daher müssen die gesamten Wartungsgebühren seit der letzten Kündigung zzgl. einer "Reaktivierungsgebühr" (von ich glaube 16%) nachgezahlt werden.
Somit ist sichergestellt, dass es günstiger ist, einen Wartungsvertrag weiterlaufen zu lassen, als ihn vorübergehend zu kündigen.

Die andere Zusatzgebühr war, dass es früher auch mal 14 % statt 16 % Wartungsgebühr gab, falls der Vertrag auf 3 Jahre abgeschlossen wurde. Diese wiederum wurde natürlich nicht gewährt, wenn jemand 3 Jahre oder mehr nachzahlen musste. Dann gab es wohl auch mal eine "Amnestieperiode" ohne Reaktivierungsgebühr. Das alles ist aber auch schon Geschichte, und wie es in ein paar Jahren aussieht, steht in den Sternen.

Mal vergleichsweise doof gefragt: Könnte man bei längerer Pause nicht einfach eine neue Lizenz kaufen?

Bei Lizenzgebühren i.H.v. 16% lohnt sich das ja nach etwa 6 Jahren mehr. Die Sinnhaftigkeit sei hier mal stark dahingestellt...

Hallo,

Könnte man bei längerer Pause nicht einfach eine neue Lizenz kaufen?

ich bin mir nicht sicher, aber die Strafzahlungen sind/waren gedeckelt. D.h. man muss nur eine maximale Anzahl Jahre nachzahlen. Aber bitte prüfen.

Gruß Fiddi

Können die Lizenzen ggf. gebraucht verkauft werden ?

Vom Gesetz her auf jeden Fall, da gab es 2012 ein EuGH-Urteil
https://curia.europa.eu/jcms/upload/docs/application/pdf/2012-07/cp120094de.pdf
https://irights.info/artikel/eugh-urteil-zu-gebrauchtsoftware-eine-revolutionre-entscheidung-fr-die-informationsgesellschaft/7239

Praktisch aber meist eher schwierig, wir hatten hier schon eine ähnliches Lizenzthema.

Vielen Dank schon mal für Eure hilfreichen Informationen !

Gelten die Regeln für die Nachzahlungen nicht nur, wenn in der Zeit auch NAV genutzt wurde? Ich hatte das so verstanden, dass der Kunde gar kein NAV im Einsatz hat und jetzt (kurz vor Start) auf einmal doch nicht möchte (erstmal).

Gelten die Regeln für die Nachzahlungen nicht nur, wenn in der Zeit auch NAV genutzt wurde? Ich hatte das so verstanden, dass der Kunde gar kein NAV im Einsatz hat und jetzt (kurz vor Start) auf einmal doch nicht möchte (erstmal).

--> Der Kunde ist tatsächlich noch gar nicht im ECHT-Betrieb und auch noch im Anfangsstadium der NAV-Einführung.
Leider ist die NAV-Lizenz aber bereits vor einem Jahr aktiviert worden.
Es wäre interessant zu wissen, ob dies bzgl. Nachzahlung einen Unterschied macht.