[gelöst] Verwendung von Differenzbesteuerten Artikeln

Hallo,
ich soll in Zukunft auch gebrauchte Artikel von Privat ein- und verkaufen.
Ich hab einen Artikel angelegt und Ihm die MwST.Produktbuchungsgruppe DIFF zugeordnet (DIFF steht auch in der Produktbuchungsgruppe drin die im Verkauf auf Konto 4136 (SKR04 - Umsatzerlöse §§ 25 und 25a USt) bucht).

Im Einkauf wird ein allgemeiner Kreditor verwendet mit (MwST) Geschäftsbuchungsgruppe 'Ohne MwST'. - damit ist der Zukauf der Ware denke ich OK, es gibt keine Steuer.
Aber wenn ich den Artikel jetzt an einen meiner Kunden verkaufen will, dann möchte ich das ja auf dem normalen Debitor machen.
Wenn ich einen Auftrag erfasse dann rechnet das Programm immer 19% MwST auf den eingegebenen Preis.
Wenn ich es aber richtig weiß, dann darf auf dieser Rechnung gar keine Steuer ausgewiesen sein. Er muss aber beim Buchen einen MwST Posten von 19% für die Differenz von EK und VK schreiben. Den Text für §25 hole ich mir über einen Textbaustein.
Muss man dafür noch was zusätzlich einstellen oder wie geht man mit diesen Differenzbesteuerten Artikeln um?

Schonmal vielen Dank für die Hilfe
Daniela

Zuletzt geändert von DSCUBE am 21. Februar 2018 11:22, insgesamt 1-mal geändert.

Das lässt sich in NAV nicht so ohne weiteres abbilden. Du müsstest dafür sorgen dass du im Verkaufsbeleg zwei Zeilen hast, eine mit dem USt-pflichtigen Anteil, eine mit dem USt-freien Anteil. Dann müsstest du den Report deiner VK Rechnung so anpassen dass der das zusammengefasst druckt ohne USt-Ausweis. Klingt interessant und lässt sich sicherlich auch lösen wenn man etwas Zeit investiert. Nur automatisch wirst du die Differenzbesteuerung nicht ermitteln können da du dafür ja die zu versteuernde Marge kennen musst.

Herzlich willkommen im Forum!

Ich hab einen Artikel angelegt

Einer reicht da nicht , bei gebrauchten Artikel ist jeder Artikel ein Einzelstück, und so muss man die auch behandeln, also bekommt jeder eine eigene Nummer. Die unterscheiden sich üblicherweise ja auch im Zustand, der dann in der Beschreibung erfasst wird. Außerdem muss man erfassen, wer den Artikel verkauft hat, also auch nachweisen können, woher genau diese Ware kommt. Das geht nicht mit einem Gattungsartikel, nur mit vielen Einzelartikeln.

dann darf auf dieser Rechnung gar keine Steuer ausgewiesen sein.

Das ist richtig, also immer nur mit gesonderter (MwST)-Produktbuchungsgruppe mit 0% Mwst ein- und verkaufen. Außerdem eigene Lagerbuchungsgruppen für diese Artikel verwenden. Wie schon gesagt, die Steuer ergibt sich dann nur durch die Marge beim Verkauf.

Hallo,

Das geht nicht mit einem Gattungsartikel, nur mit vielen Einzelartikeln.

Würde es nicht funktionieren, den Artikel auf Lagerabgangsmethode "Ausgewählt" zu setzen, oder eine Seriennummernverfolgung einzurichten? Dann gibt es eine eindeutige Verknüpfung zwischen Zugang und Abgang.
Das sollte allemal einfacher sein, als immer neue Artikel anzulegen.

Gruß Fiddi

Hallo,
erstmal danke für die schnellen Antworten.
Also bezüglich ein Artikel pro Stück hätte ich erwartet, dass wenn ich im Verkauf wie bei Sammelartikeln über die Spalte 'Ausgleich mit Artikelposten' den passenden Einkaufsposten auswähle, dass dann schon nachweisbar ist welchen Einkauf ich wo verkauft hab (auch wenn die Navigation diesbezüglich etwas sehr umständlich ist).
In dem Moment wo ich den Wert für 'Ausgleich mit Artikelposten' wähle zieht er mir ja auch den Text der im Einkauf angegeben wurde und ich sehe den Preis mit dem ich eingekauft hab. => aus der Differenz ergibt sich der Rohertrag der ja dann auch besteuert werden muss.
Aber da das nicht sooo oft vorkommt hätte ich jetzt auch absolut kein Problem damit jedesmal einen eigenen Artikel anzulegen.

(MwST)-Produktbuchungsgruppe mit 0% Mwst ein- und verkaufen.

OK die ist bei mir noch 19% - werde ich ändern

die Steuer ergibt sich dann nur durch die Marge beim Verkauf.

Ja aber wie kommt diese Steuer dann ins System wenn ich mit (MwST)-Produktbuchungsgruppe mit 0% Mwst buche?
Muss ich das dann von Hand im Buchblatt eine 'nur Steuer' buchen? Die braucht ja irgendwie nachvollziehbar auch einen Bezug zu diesem Ein.- und Verkauf.

Vielen Dank für die Hilfe
Daniela

Würde es nicht funktionieren, den Artikel auf Lagerabgangsmethode "Ausgewählt" zu setzen, oder eine Seriennummernverfolgung einzurichten?

Das reicht für den Lagerwert, aber nicht für den Zustand und die Beschreibung des Artikels, ggf. mit Foto.
Wenn man das separat "zu Fuß" verwalten möchte, und ggf. Seriennummernaufkleber erzeugt für die Artikel, die gar keine haben, könnte man das so machen. Vorteile sehe ich da keine, nur zusätzliche Fehlerquellen.
Artikel anlegen kostet kein Geld, und spätestens wenn die Polizei im Laden steht und nach Hehlerware forscht, ist man froh, wenn man alles schnell und transparent belegen kann.

Ja aber wie kommt diese Steuer dann ins System wenn ich mit (MwST)-Produktbuchungsgruppe mit 0% Mwst buche?

Die 0% auf den Rechnungen sind dazu da, damit beide Geschäftsparter hier keine Steuer abführen können. Das ist gesetzlich verboten.
Intern muss man im Standard alles von Hand ermitteln und buchen, Leitfaden (für eine andere Software, aber die Regeln der Fibu gelten überall ) hier:
https://agenda-kunden.de/pdf/1140.pdf
Ab 500 EUR Ankaufspreis muss sogar also einzeln gebucht werden, darunter geht auch eine Sammelbuchung.
Oder eben ein Zusatzmodul suchen oder programmieren lassen, was das automatisch macht.

Hallo Kai,
herzlichen Dank!
Daniela

Um die im Artikelstamm gleich von der Neuware zu trennen, empfiehlt es sich auch, dafür eine eigene Nummernserie anzulegen, Links dazu hier.